Über Lichterketten und Zuckerstangen

Dezember 17, 2017



Advent, Advent, ein Lichtlein brennt … höchste Zeit, sich um die Weihnachtsdekoration zu kümmern! Traditionell und einfach oder richtig kitschig und pompös? Jedes Jahr bietet das Fest der Liebe und Besinnlichkeit die Gelegenheit sein Zuhause stilvoll weihnachtlich zu dekorieren und eine besondere Stimmung im Advent zu schaffen. Dabei kann man sich kreativ austoben - denn eigentlich sind keine Grenzen gesetzt!
In den meisten deutschen Haushalten geht es eher schlicht zu und neben dem Adventkranz findet man vielleicht eine Krippe oder dekorative Tannenzweige. Andere wiederum kriegen nicht genug von Bäumen, Kugeln und Lichtern.

Die Tradition des Weihnachtsbaumes hat sich aus einem Brauch des Mittelalters entwickelt. Bei den sogenannten „mittelalterlichen Paradiesspielen“ wurde der „Paradiesbaum“ am 24. Dezember mit Äpfeln, Nüssen, Back- und Zuckerwaren geschmückt. Bis heute wird mit Süßigkeiten dekoriert: die Amerikaner behängen ihren Baum traditionell mit Zuckerstangen, hierzulande finden Schokoladendekorationen mit weihnachtlicher Verpackung ihren Platz. Meine Großmutter war immer ganz verwundert, wie schnell meine Schwester, mein Cousin und meine Cousine ihre Dekorationen aufgegessen haben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir uns immer bemüht hatten, die Schokoladenkugeln von unterschiedlichen Stellen zu nehmen, damit es nicht so auffallen würde, wie der Baum immer leerer wird ;-)

Die Christbaumkugel ist der Legende zufolge deutsches Kulturgut aus Lauscha. Im Jahr 1847 soll ein armer Lauschaer Glasbläser kein Geld für die teuren Äpfel und Nüsse gehabt haben und somit kam ihm die Idee einer Christbaumkugel. In dem erhaltenen Auftragsbuch des Glasbläsers ist 1848 zum ersten Mal ein Auftrag über sechs Dutzend Weihnachtskugeln in unterschiedlichen Größen vermerkt. 1880 importierte der US-Amerikaner Frank Winfried Woolworth, Gründer der gleichnamigen Kaufhauskette, die Kugel in die USA. So wurde die Produktion weiträumig ausgeweitet und der Glasschmuck fand einen riesigen Markt. In Deutschland wurden in den 50ern erstmals Christbaumkugeln aus Kunststoff angeboten. Diese sind weniger zerbrechlich und preiswerter als die traditionellen Glaskugeln, die bis heute in der Glasbläserstadt Lauscha qualitativ hochwertig produziert werden.

Mittlerweile wird aber längst nicht mehr nur der Baum mit Kugeln geschmückt, sondern auch die Vorgärten mit Weihnachtsmännern, Schlitten oder Engeln dekoriert. Vorbild sind hier eindeutig die Amerikaner. In den USA spielt Weihnachten eine große Rolle. Traditionell wird dort meist mit den Farben Rot, Grün, Silber und Gold geschmückt. Üppig verzierte Kugeln mit Perlenbesatz oder weihnachtlichen Motiven fehlen in keinem Haushalt. Vollendet wird die typisch amerikanische Weihnachtsdekoration von stillvoll in Szene gesetzten Lichtszenarien in allen Räumen. Das sorgt für Stimmung!

Es gibt so viele unterschiedliche Stile und Möglichkeiten, dass jeder etwas für seinen persönlichen Geschmack findet. Der Trend geht weg von den traditionellen Farben hin zu bunten Kugeln für den Baum, etwa in türkis und pink. Auch wird heute dezenter geschmückt, oft wird der Christbaum nur mit Kugeln und Lichtern geschmückt und auf Figuren und Lametta wird verzichtet.



Das Sortiment an Weihnachtsartikeln wird mit jedem Jahr umfangreicher. Viele Hersteller verwenden bei ihren Designs, Mustern und Farben wieder Altbewährtes - die Motive haben sich in den letzten Jahren auch kaum verändert. Ursula Kloiber zeigt im Salzburger Weihnachtsmuseum ihre außergewöhnliche Sammlung von Advents- und Weihnachtsschmuck. Zeitlich bewegen sich die Exponate zwischen den Jahren 1840-1940 und sind somit gesellschaftlich, kulturell und auch politisch sehr wertvoll. In Salzburg am Mozartplatz wird diese Sammlung Besuchern und Interessierten aus aller Welt zugänglich gemacht.

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